Kontakt:
Jürgen Pern
Tel. 0208 - 4 67 44 43
ag-hoehlenbrueter(at)nabu-ruhr.de
Seit Ende 1984 betreut die Arbeitsgruppe im Essener Süden in bis zu 15 Wald- und Parkgebieten sowie kleineren Gehölzen rund 1200 Nistkästen verschiedener Größen und Bauart, die während der Brutzeit
regelmäig kontrolliert, anschließend gereinigt und soweit erforderlich instand gesetzt oder bei Verlust durch neue Kästen ersetzt werden. Einige dieser Untersuchungsflächen bestehen schon seit über
40 Jahren. Die ursprüngliche Absicht, auch Flächen im Stadtgebiet und im Essener Norden einzubeziehen, musste nach kurzer Zeit wegen ständiger Beschädigung und Entwendung der Nisthilfen wieder
aufgegeben werden, obwohl Feststellungen über die Tragfähigkeit derartiger Lebensräume von besonderem Interesse gewesen wären.
Ziel unserer Arbeit ist die Dokumentation der langfristigen Entwicklung von Vogelpopulationen in einem dicht besiedelten großstätischem Lebensraum. Sie ermöglicht
Aussagen über die Qualität der Umwelt und etwaige Veränderungen: Für Untersuchungen mit dieser Fragestellung eignen sich besonders höhlenbrütende Vogelarten, weil die Zahl der Brutpaare und der
Bruterfolg leicht durch Nistkastenkontrollen und ohne Gefährdung der Vögel festzustellen sind.
Für die in unseren Nistkästen hauptsächlich brütenden Kohlmeisen, Blaumeisen und Kleiber hat sich in den vergangenen Jahren trotz starker Schwankungen die Anzahl der Brutpaare von Jahr zu Jahr keine
signifikante Abnahme gezeigt. Der Bruterfolg ist aber deutlich geringer als in weniger belasteten Regionen Deutschlands. So machen die beiden Meisenarten bei uns in der Regel nur eine Brut. Versuchte
Zweitbruten scheitern fast immer am Mangel an Insektenarten im Frühsommer. Auch reicht die Zahl der ausgeflogenen Jungen je Brut in unserem Raum nicht aus, um den Bestand zu erhalten. Die zu geringe
Nachwuchsrate wird durch Zuwanderung von Brutvögeln aus Überschussgebieten ausgeglichen. Dies ist auch von anderen dicht vom Menschen besiedelten Ballungsräumen bekannt.
Neben Kohl- und Blaumeise sowie Kleiber brüten in unseren Nisthilfen vereinzelt Tannen- und Sumpfmeise, Gartenbaumläufer, gelegentlich Rotkehlchen und Zaunkönig. Die
beiden Sperlingsarten, die zu Beginn unserer Arbeit stellenweise noch häufige Nistkastenbenutzer waren, sind aus den Gebieten verschwunden. Eine fast 20 Jahre lang stabile Population des
Trauerschnäppers mit 20 bis 30 Brutpaaren allein im Hügelpark und Kruppwald wurde 1990 durch 2 unmittelbar angrenzend brütende Sperbepaare praktisch ausgelöscht. Seitdem brüten bei uns nur noch 1-2
Paare des Trauerschnäppers. Auch der Gartenrotschwanz ist als Brutvogel bei uns seit 1991 verschwunden. Die Ursachen sind unbekannt.
Erfreulich ist die Zunahme und Stabilisierung der Hohltauben-Population, die viele Jahre durch Anbringung spezieller Nistkästen gefördert wurde, vor allem im Schellenberger Wald.
Unsere Untersuchungsgebiete sind im Wesentlichen:
Es würde uns sehr freuen, wenn sich weitere Mitglieder unserer Arbeitsgruppe anschließen würden.
Ansprechpartner: Jürgen Pern
Telefon: 0208 - 48 51 39
Email: ag-hoehlenbrueter(at)nabu-ruhr.de
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