Kontakt:
Mülheim
Reinhard Plath
Tel. 0177 - 3 43 57 95 E-Mail: ag-eulen(at)nabu-ruhr.de
Essen
Rainer Soest
Tel. 0157 - 32 63 18 34 E-Mail: rainer.soest(at)nabu-ruhr.de
Liebe Eulenfreundinnen und Eulenfreunde, im NABU Ruhr sind viele Arbeitsgruppen in den unterschiedlichsten Bereichen des Natur- und Artenschutzes
ehrenamtlich aktiv. Wir, die AG Eulen, befassen uns seit Jahren mit der Bestandsaufnahme und dem Schutz der heimischen Eulen im Gebiet der Städte Essen und Mülheim.
Mit dieser Internetseite möchten wir uns und unsere Aktivitäten zum Schutz speziell des Steinkauzes und der Schleiereule vorstellen. Das Vorkommen dieser beiden Eulenarten ist eng an eine reich
strukturierte Kulturlandschaft, also an eine vom Menschen gestaltete Landschaft und damit letztendlich an uns Menschen gebunden. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass die zum Schutz der Eulen
notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden können - insbesondere diejenigen, die mit Ihrer Arbeit das Land bearbeiten und die Landschaft formen sowie diejenigen, die die Verantwortung für geeignete
Gebäude tragen.
Welche Maßnahmen wir mit Ihnen zusammen umsetzen sollten, damit die jahrzehntelangen Bestandsreduzierungen gestoppt und uns allen eine überlebensfähige Population in
unserer Stadt erhalten bleibt, ist nachfolgend für jede Eulenart beschrieben. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung.
Schutz des Steinkauzes
Der Steinkauz ist eine etwa amselgroße Eule, die als Standvogel das ganze Jahr über in ihrem Brutrevier anzutreffen ist. Als Lebensraum wählt der Steinkauz bevorzugt reich strukturierte
Kulturlandschaften, die Streuobstwiesen, Hecken und Kopfweiden enthalten. Wichtig ist, dass die Grünflächen in der Vegetationsperiode beweidet werden, vorzugsweise mit Schafen oder Rindern. Die kurz
gehaltenen Wiesen sichern dem kleinen Kauz eine erfolgreiche Jagd auf Mäuse, Käfer und Regenwürmer. In den alten, höhlenreichen Hochstammobstbäumen und Kopfweiden finden die Steinkäuze geeignete
Nistmöglichkeiten, um ihre Brut sicher großzuziehen. Diese Brutbäume sind in unserer Landschaft leider selten geworden.
Wir von der AG Eulen bringen Brutröhren an geeigneten Standorten an, schneiden Kopfweiden und ggf. auch Obstbäume und engagieren uns stetig bei der Neupflanzung von
entsprechenden Bäumen und Hecken. Bei diesen wichtigen Maßnahmen sind wir, und damit die Steinkäuze, auf Ihre Unterstützung angewiesen, sei es durch das Zulassen der Arbeiten auf Ihrem Grundstück
oder Ihre aktive Hilfe bei der Erhaltung und Neuanlage geeigneter Lebensräume.
Schutz der Schleiereule
Die Schleiereule ist eine helle, etwa taubengroße Eule mit einem auffallend hellen, herzförmigen Gesichtsschleier. Auch diese Eule ist ein Standvogel, der sich das ganze Jahr über hier bei uns
aufhält. Als ausgesprochener Kulturfolger brütet die Schleiereule ausschließlich in menschlichen Behausungen wie Kirchtürmen, Scheunen, Dachstühlen, usw. und nutzt diese Orte auch als Tageseinstände
- vorausgesetzt der Vogel findet hier die notwendige Ruhe und hat die Möglichkeit zu freiem An- und Abflug. Feldmäuse stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Schleiereulen, die sie in offener
Landschaft im Suchflug oder von einem Ansitz aus fängt.
Damit diese schöne Eule auch weiterhin in den Randgebieten unserer Stadt angetroffen werden kann, gilt es vornehmlich die Dichte an geeigneten Brutplätzen und
Tageseinständen zu erhöhen. Wir von der AG Eulen montieren und kontrollieren spezielle Nistkästen, in denen die Schleiereule störungsfrei ihre Jungen großziehen kann, während durch die geschlossene
Bauweise ein Verschmutzen der Umgebung verhindert wird. Dazu brauchen wir bzw. die Schleiereulen Ihren Dachboden oder Ihre Scheune. Ihre Zustimmung zum Anbringen von Nistkästen ist Voraussetzung für
den Aufenthalt der Schleiereule in Ihrem Gebäude und damit für das Vorkommen dieses Vogels in unserer Landschaft, in unserer Stadt. In diesem Sinne bitten wir um Ihre Unterstützung.
Fotos © Behlert, Grawe, Jacobi, Liosi, Müller, Plath, Wienands